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Märchensee für Medusen

Das Naturschutzgebiet Kiesgrube Oberkirch

Blick vom Südostufer auf den Kiesweiher bei Oberkirch. Die Wasserfläche beträgt rund 1,2 Hektar.
Blick vom Südostufer auf den Kiesweiher bei Oberkirch. Die Wasserfläche beträgt rund 1,2 Hektar.

Es ist das kleinste der fünf Trierer Naturschutzgebiete: Die aufgelassene Kiesgrube bei Zewen-Oberkirch macht mit 4,7 Hektar gerade mal ein Hundertstel der Fläche des Mattheiser Waldes aus.

Wie ein verwunschener Märchensee liegt die mit Grundwasser gefüllte Kiesgrube im Moselvorland. Da es ringsum von dichtem Buschwerk umgeben ist, bleibt das Gewässer für Spaziergänger oder Radfahrer auf dem Wegenetz rund um Zewen unsichtbar. Wer das Gelände betritt, muss sich seinen Weg durch dorniges Gestrüpp zum Steilufer bahnen und blickt von dort auf die stille Wasserfläche.

Die in den 1980er Jahren aufgelassene Kiesgrube sollte zunächst verfüllt oder zum Badesee umfunktioniert werden. Erst als durch ein Schulprojekt in dem See eine Population von Süßwassermedusen, der einzigen Quallenart im mitteleuropäischen Binnenland, entdeckt wurde, fiel die Entscheidung für das Naturschutzgebiet. Zu dieser Zeit wurde das Gebiet auch zum Schutz vor wilden Abfallablagerungen und illegaler Angelnutzung eingezäunt.

Die Süßwassermeduse wanderte vermutlich aus Ostasien nach Europa ein und kommt in langsam fließenden und stehenden Gewässern vor, in denen sich die Uferzone stark erwärmen kann. Die bevorzugte Nahrung besteht aus Kleinkrebsen, Rädertieren und Einzellern. Mit 99,3 Prozent hat die Süßwassermeduse den höchsten bei Tieren festgestellten Wassergehalt. „Ob die sehr seltene Meduse heute noch bei Oberkirch vorkommt, ist ungewiss. Sie reagiert sehr empfindlich auf erhöhten Nährstoffeintrag aus der benachbarten Landwirtschaft und stärkeren Fischbesatz“, sagt Udo Ammel von der Naturschutzbehörde im Rathaus.

Das Naturschutzgebiet hat heute eine Vernetzungsfunktion als Trittsteinbiotop insbesondere für durchziehende Vögel, die auch vom Insektenreichtum angezogen werden: Neben vielen Schmetterlingen, Wespen und Bienen wurden allein elf Libellenarten nachgewiesen.

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