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Abgabe bis spätestens 31.05.2023

Literatur-Wettbewerb 2023 - Trierischer Volksfreund und Dieter-Lintz-Stiftung

Eine weibliche Hand hält die Welt

Rote Pille oder blaue Pille? Mensch oder Maschine? Aufgepasst, liebe Autorinnen und Autoren, liebe Schreib-Talente! Hier ist er, der 7. Literatur-Wettbewerb des Volksfreunds und der Dieter-Lintz-Stiftung. Machen Sie mit! Um was es geht, was es zu gewinnen gibt und was der Hollywood-Blockbuster „Matrix“ damit zu tun hat.

Von Peter Reinhart, Trier

Sie haben einen Roman in der Schublade? Oder eine Erzählung im Kopf? Eine Idee, einen Plan, erste Notizen? Gut. Hier sind Sie genau richtig. Wir wollen Ihre Story. Es geht diesmal um: alles. Denn der 7. Literatur-Wettbewerb des Trierischen Volksfreunds und der Dieter-Lintz-Stiftung ist ein Experiment: Wer textet besser, Mensch oder Maschine?

Wow! Was für ein Wettbewerb ist das denn? Mensch: Das sind Sie. Maschine: Das ist ChatGPT, ein Schreib-Programm. Sie treten gegeneinander an. Mensch gegen Maschine. Das Thema: Wir sind mittendrin in der digitalen Revolution, die unser Leben umkrempelt, eine der größten Herausforderungen, mit denen unsere Spezies je konfrontiert war, im Guten wie im Schlechten: künstliche Intelligenz (KI). „Netflix sagt uns, was wir sehen sollen. Und Amazon sagt uns, was wir kaufen sollen. Irgendwann, in den nächsten zehn, zwanzig oder dreißig Jahren, könnten solche Algorithmen uns auch sagen, was wir an der Uni studieren, wo wir arbeiten, wen wir heiraten und sogar wen wir wählen sollten.“ Eine Einschätzung von Yuval Noah Harari, Universalhistoriker und Bestsellerautor („Eine kurze Geschichte der Menschheit“). Harari meint, wie andere Denker auch: Das kann großartig werden – oder fatal. Die Frage aller Fragen: Wie nutzen wir die Revolution zum Vorteil der Menschheit? Gelingt es, die KI vernünftig und weise einzusetzen? Oder sind wir der Entwicklung hilflos ausgeliefert? Und demnächst willenlose Sklaven der Technologie?

Es gibt sie längst: Maschinen, Programme, Roboter, die Flugzeuge, Autos, Züge, Schiffe lenken, den Verkehr regeln, Häuser planen und bauen, Kredite vergeben, von Cyber-Gangstern als Waffe eingesetzt werden. Die Texte schreiben, Kunstwerke produzieren, Musik komponieren, an den Börsen handeln, Felder abernten, in Kriege ziehen. Die Krankheiten erkennen, Diagnosen und Therapien übernehmen, Kranke pflegen. Die selbstständig lernen, urteilen, Probleme lösen ... kurzum: die all das tun, was wir auch tun.

Das Netz der totalen digitalen Überwachung legt sich über die Menschheit. Gesichtserkennung. Spracherkennung. Bewegungsprotokolle. Wer, was, wo, mit wem. Künstliche Intelligenz, die Gefühle analysiert und Gedanken liest. Die viel cleverer ist als wir. Und mehr über uns weiß als wir selbst. All das haben geniale Künstler geahnt. Orwell: 1984. Huxley: Schöne neue Welt. Asimov: Robot Visions. Lem: Solaris. Oder die Wachowskis mit ihren Matrix-Filmen. „Milliarden Menschen leben einfach vor sich hin und haben keine Ahnung“, sagt Agent Smith. „Die Zukunft gehört den Maschinen.“ Hmm. Sind wir denn dumm?, fragte neulich „Die Zeit“ auf Seite eins. Ist die künstliche Intelligenz bald intelligenter als Mensch? Hmm. Das Einzige, das sich mit Sicherheit über die Zukunft sagen lässt: Sie liegt vor uns. Für alles andere gilt: Es kommt anders. Ende der Vorrede.

Jetzt sind Sie dran, liebe Leserin, lieber Leser. Die Aufgabe: Schreiben Sie eine Kurzgeschichte über die Welt im Jahr 2050. Wie leben, wie lieben, wie leiden die Menschen? Haben die Roboter die Macht übernommen? Wie steht es um die Freiheit und das Glück, sind wir Gefangene der Maschinen? Gibt es uns überhaupt noch?

Sie haben die Wahl: Utopie – alles wird gut. Dystopie – es wird böse enden. Oder irgendetwas dazwischen. Die besten Plots handeln seit je von Heldinnen und Helden, die vor elementaren Entscheidungen stehen. Shakespeares Stücke, Jane Austens Bücher oder Hollywood-Blockbuster wie „Matrix“ – es geht um Sein oder Nichtsein, Mr. Collins heiraten oder Mr. Darcy, rote Pille schlucken oder blaue Pille. Lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf, schaffen Sie nie Gesehenes, Gehörtes, Gedachtes, schenken Sie uns Ideen und Inspiration, Erkenntnis und Erleuchtung, Sinn und Sinnlichkeit, sagen Sie uns, woher wir kommen, was wir sind, wohin wir gehen, verzaubern Sie uns, berühren Sie uns, befreien Sie uns ...

Klitzekleine Bedingung:
Bringen Sie in Ihrem Text bitte diese Wörter unter: Mensch, Maschine, Zukunft, leben, lieben, fühlen, denken, kämpfen, Freiheit, Macht, Glück, Erdbeermarmelade. Mit denselben Keywords werden wir das Programm ChatGPT füttern und bitten, eine Kurzgeschichte zu schreiben über die Welt im Jahr 2050. Und dann: Schau’n mer mal, wer den besseren Text liefert: Mensch oder Maschine?

Der Ablauf: Um die Organisation des Wettbewerbs kümmert sich die Dieter-Lintz-Stiftung. Sie bringt Künstler, Musiker, Autoren, Freunde der Kultur aus der Region zusammen, fördert Projekte und knüpft Netzwerke, ermutigt Talente, sich auszuprobieren und weiterzuentwickeln – ganz im Geist von Dieter Lintz, dem 2014 verstorbenen Volksfreund-Redakteur. Sie haben bis 31. Mai Zeit, Ihr Werk einzureichen. Eine Jury aus Journalisten, Schriftstellern und Wissenschaftlern wählt anschließend die beiden besten Texte aus, die mit jeweils 250 Euro dotiert sind und in der Zeitung und im Netz veröffentlicht werden.

Und: Die Gewinner werden ihre preisgekrönten Arbeiten bei der Veranstaltung StadtLesen am 9. Juli auf dem Domfreihof in Trier vor Publikum präsentieren. Der Text des Chat-Roboters wird ebenfalls vorgestellt.

Die Teilnahmebedingungen:

  1. Sie sind aus der Region Trier-Eifel-Mosel-Hunsrück.
  2. Es gibt beim 7. Literatur-Wettbewerb des Trierischen Volksfreunds und der Dieter-Lintz-Stiftung zwei Konkurrenzen: U 20 (bis einschließlich 20 Jahre alt) und Ü 20 (ab 21 Jahren).
  3. Die Aufgabe ist für alle gleich: Schreiben Sie eine Kurzgeschichte, Thema: die Welt im Jahr 2050. Bringen Sie diese Wörter in Ihrem Text unter: Mensch, Maschine, Zukunft, leben, lieben, fühlen, denken, kämpfen, Freiheit, Macht, Glück, Erdbeermarmelade.
  4. Der Beitrag umfasst maximal 7500 Zeichen inklusive Leerzeichen (250 Zeilen à 30 Zeichen). Längere Texte werden nicht berücksichtigt.
  5. Senden Sie das Manuskript als pdf-Datei an folgende Mail-Adresse: autorenwettbewerb@volksfreund.de
  6. Hängen Sie bitte außerdem Ihre Kontaktdaten, ein Porträtfoto sowie eine Kurz-Biografie an.
  7. Einsendeschluss ist der 31. Mai 2023. Eine Jury aus Schriftstellern, Bildungswissenschaftlern und Journalisten entscheidet. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
  8. Das Preisgeld beträgt in jeder der beiden Kategorien 250 Euro.
  9. Die Gewinner tragen ihre Geschichten bei der Veranstaltung StadtLesen am Sonntag, 9. Juli 2023, 14 Uhr, auf dem Domfreihof in Trier vor.

Fragen zum Wettbewerb beantwortet Peter Reinhart, stellvertretender Chefredakteur des TV, Telefon 0651-7199-463.

Viel Erfolg! Informationen und Hintergründe zur Stiftung im Netz: http://dieter-lintz-stiftung.de/